Und was wir sonst noch zu sagen hätten


Wir sind in den letzten Monaten nicht gerade verwöhnt worden von Zusendungen per Post - wir halten euch zugute, daß ihr über die Repressionswelle verunsichert seid - und unserer Adresse nicht getraut habt. Einige haben das auch geschrieben und mit für uns wichtigen Geldsendungen erstmal hinterm Berg gehalten. Allen sei hiermit gesagt: Keine Panik, mit der Adresse ist weiterhin alles in bester Ordnung, wenn sich dies ändern sollte, geben wir Bescheid. An dieser Stelle ein Dank für all die aufmunternden Worte und vor allem für die diversen Infopakete, in denen manchmal auch andere Sachen wie Bilder, Comics und Gedichte beigelegt waren. (Super Idee!)

Soweit wir mitbekommen haben, werden aller Orten kräftig Knastkonzerte, Knastfeten und Geldsammlungen für die 5 Gefangenen organisiert. Ist natürlich supergut und wichtig. Aber auch uns könnt ihr unterstützen, das ist nicht weniger wichtig! Wer keine Wege weiß, wie das Geld zu uns kommen könnte, kann kleinere Beträge der Post überantworten- oder auch größere Beträge direkt bei der Postadresse vorbeibringen - oder zumindest Briefe in dem Land abschicken. Bei einem Solibeitrag von sagen wir mal 2000 Mark fällt eine Bahnfahrt zu unserer Adresse nicht weiter ins Gewicht - auch 1700 Mark sind dann immer noch sehr gut angelegt. Der Phantasie sind übrigens an diesem Punkt keine Grenzen gesetzt.

Über die AIZ und das K.O.M.I.T.E.E. werden wir uns auf weiteren 22 Seiten im hinteren Teil dieser Ausgabe auslassen, deshalb sparen wir uns dazu hier weitere Worte. Auch zur Frage des Exils lassen wir die Betroffenen selbst zu Wort kommen.

Die vier Gefangenen Ralf, Andreas, Rainer und Werner unterliegen seit ihrer Verhaftung verschärften Isolationsbedingungen. Alle vier sind von Gemeinschaftsveranstaltungen ausgeschlossen und haben Einzelhofgang. Sie werden von anderen Gefangenen getrennt und werden ständig beim Verlassen ihrer Zelle von zwei Schließern begleitet. Wegen angeblicher “verdeckter Kontaktaufnahme” werden Besuchsanträge von vielen Freundlnnen und Genosslnnen abgelehnt. Alle Besuche, mit Ausnahme der von Familienangehörigen, werden nur mit Trennscheibe zugelassen. Die politische Informationsmöglichkeiten werden eingeschränkt, da außer den genehmigten vier Zeitschriften und vier Tageszeitungen keine weiteren Druckerzeugnisse und Kopien durchgelassen werden. Briefe von FreundIn-nen und GenossInnen werden, zum Teil unter fadenscheinigen Gründen, angehalten,

Um euch aktueller über den Stand des Verfahrens und auch über die Situation der Gefangenen zu informieren, solltet ihr euch die “Radikale Zeiten” besorgen, eine Zeitung des bundesweiten Solidaritätstreffens, das sich mit dem Angriff des 13.6 und seinen Folgen beschäftigt.

Solidarische und powervolle Grüß an die Gefangenen Werner, Rainer, Ralf, Andreas und Ulf, der im Heimsheimer Knast in Beugehaft sitzt, weil er sich verweigert, Aussagen zu machen und an die Abgetauchten Uli, Mattes, Julia und Frank und alle anderen, die durch den Schlag am- 13.6. Ärger mit den Bütteln haben

und nun viel Spaß mit der neuen Nummer

Bleibt radikal

speisekarte